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Musikfest 2010 - Festbankett bringt wärmende Unterhaltung ins kühle »Litzmer« Festzelt

Kehl-Leutesheim (pr). Mit dem pompösen Marsch »Washington Grace« eröffnete die Harmonie Leutesheim am Samstagabend das Festbankett beim Musikfest.

»Wir haben lange überlegt, ob wir in langen Unterhosen kommen«, sagte Moderatorin Petra Hummel in Anspielung auf die zuletzt kalten Tage. Warm ums Herz wurde es den Besuchern im nicht gerade heimelig warmen, aber dennoch gut besetzten Festzelt spätestens beim zweiten Stück, »The Rock«. Filmmusik in drei Themen und imposanten Schlagzeugpassagen ließen kalte Hände aufeinander klatschen.


Bei »Ich bin ich«, dem bekannten Hit von »Rosenstolz«, gab es eine sehr gelungene Gesangseinlage von Orchestermitglied Bettina Karch. Mit der Filmmusik zu »Fluch der Karibik« entfesselten Dirigent Dieter Baran und sein Orchester eine furiose Breitseite sinfonischer Klänge.

Herbert Grönemeyer versteht es aus einfachen, banalen Dingen ein Hit zu machen, erklärte Petra Hummel vor »Männer«. Die Harmonie hätte wohl am liebsten die ganze Nacht gespielt, quasi »All Night long«. Just mit diesem Stück von Lionel Richie verabschiedete sich die Kapelle aber. Das Orchester ging etappenweise noch vor den Schlussklängen von der Bühne. Dieter Baran und das schwere Blech blieben. Den großen Applaus heimsten aber alle ein.

»Miteinander, füreinander« und »Keiner lebt für sich allein«: Der Sängerbund Leutesheim zeigte bei seinem Auftritt soziale Stärke. Doch nicht nur das. Nelly Weinberger mit ihren Sängerinnen und Sänger aus »Litze« begeisterten bei ihrem Auftritt mit gut einstudierten Liedern, die quer durch Europa führten. International eben, gerade so wie der Chor, erklärte dazu Martina Gasi. Der nämlich hätte drei waschechte Franzosen, eine Philippinin, fünf Honauer und diverse Aktive aus Auenheim in den eigenen Reihen, schmunzelte die Ansagerin.

Und so ging es im Sauseschritt über die Champs Elysees, ehe dann, angekommen in Österreich, wieder das Tempo raus genommen wurde. Mit Udo Jürgen zeigte der Gemischte Chor nicht nur frierenden Gästen den Platz an der Sonne.

Gerade noch rechtzeitig kamen die Rheinbischofsheimer zu ihrem Blasmusikauftritt. Zunächst hatte man sich im Festzelt über das Just in Time-Erscheinen ein wenig aufgeregt. Daheim hatten die Bischemer aber ein Kirchenkonzert, saßen quasi zwischen zwei Stühlen, platzten dann aber hinein ins kalte Litzmer Festzelt mit einem erwärmenden Auftritt. Manuel auf der Tuba war ein Höhepunkt. Einen hohen Anteil am gelungenen Vortrag des sehr jungen Orchesters hatte zudem Dirigent Martin Ebert. Der Vimbucher Musik- und Grundschullehrer war sogar als Sänger zu hören und erhielt für »Just a Gigolo« und »Ohne Krimi geht Mimi nie ins Bett« reichlich Applaus.

Helmut Gerhardt, Edgar Hummel und Rainer Wörner geehrt

Kehl-Leutesheim (pr). Romeo und Julia, Pech und Schwefel, Kraut und Rüben, Auenheimer und Leutesheim: Paare, die gut funktionieren, lösen Probleme, sagte am Samstagabend Harmonie-Chef Martin Karch bei anstehenden Ehrungen. In dieses Genre würden die beiden Trompeter des Musikvereins Leutsheim, Rainer Wörner und Edgar Hummel, bestens passen. Sie wurden am für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft im Musikverein geehrt. Dieter Mann aus Willstätt übereichte die Ehrennadel des Bundesverbandes. Auf 50 Jahre aktive Mitgliedschaft kann Helmut Gerhardt zurück blicken. Er wurde mit der »Großen goldenen Ehrennadel« ausgezeichnet. Der Basstuba-Spieler war von 1975 bis 1982 Erster Vorsitzender, holte in dieser Zeit Dieter Baran nach Leutesheim und führte das seinerzeit fast schon revolutionäre Stuhlkonzert in »Litze« ein. Karch bezeichnete ihn als sehr diskussionsfreundlich und meinte: »Entweder gehst du aus einem Gespräch mit ihm klüger oder demütiger raus.«