Logo der Harmonie Leutesheim

Da staunten Rolf Berger und Margarita Koshyl am Montagnachmittag nicht schlecht: 4.500 Euro sind bei der Spendenaktion des Musikverein Leutesheim zugunsten der Kehler Flüchtlingshilfe zusammengekommen. Beim Leutesheimer Musikfest vom 20. -23. Mai hatten die Leutesheimer Musikern als Auftaktveranstaltung am Freitagabend eine Benefizveranstaltung geplant. Der Erlös des Abends war der Kehler Flüchtlingshilfe zugesagt worden.

„Wir konnten wegen der Corona-Regelungen erst recht spät in die konkrete Planung für unser Fest gehen. Als wir endlich richtig starten konnten, brach gerade der Krieg in der Ukraine aus. Da hatten wir ein etwas ungutes Gefühl dabei, ein normales Fest zu planen“, erklärt Michael Blechinger, erster Vorsitzender der Harmonie Leutesheim. „Wir haben uns dann entschieden, nach zwei Jahren Zwangspause das Fest auf jeden Fall wieder zu planen, aber mit einer Benefizveranstaltung für die Geflüchteten aus der Ukraine zu starten“, ergänzt Jelina Schulz, ebenfalls erste Vorsitzende der Leutesheimer Harmonie. „Um auch noch einen lokalen Bezug zu haben, kam für uns nur in Frage, den Erlös des Abends an die Kehler Flüchtlingshilfe zu spenden.“ Beim Benefizabend waren (die Giner-Band, eine Projektband rund um Schlagzeuger Boris Giner, sowie bekannte Kehler Coverband Trinkmanns) am Start gewesen, anschließend hatte DJ Marc Wilson für Stimmung gesorgt. Der Eintritt war frei, um großzügige Spenden wurde an diesem Abend gebeten. Die zusammengekommene Spendensumme wurde vom Veranstalter schließlich um den Erlös des Abends aufgestockt. Nach Eingang aller Rechnungen konnten die Vorsitzenden nun die stolze Summe von 4.500 Euro an Rolf Berger und Margarita Koshyl von der Kehler Flüchtlingshilfe übergeben. „Wir haben auch schon einige Ideen, was wir damit machen möchten“, berichtete Rolf Berger. „In erster Linie geht es darum, den aus der Ukraine Geflüchteten, die hier in Kehl angekommen sind, auch ab und zu ein paar Stunden Normalität zu gönnen, sodass zum Beispiel auch mal ein Ausflug in den Zoo möglich ist. Es gibt auch viele Kleinigkeiten, die wir schnell und unkompliziert umsetzen können.“ So käme beispielsweise auch die Übernahme von Zeugnisübersetzungen in Frage oder die Anschaffung von Büchern für ukrainische Schüler in deutschen Schulen. „Alles in allem sind wir aber auch dafür da, eine Ablenkung vom Krieg zuhause zu bieten, von der Unsicherheit. Wir möchten Lebensfreude vermitteln“, sagt Rolf Berger. Auch Margarita Koshyl, selbst aus der Ukraine und seit einiger Zeit in der Kehler Flüchtlingshilfe aktiv, freut sich, ihren Landsleuten durch die Spende besser unter die Arme greifen zu können.